Grüne Oase? Grün und Wasser in der Stadt

05Mai2008

Der öffentliche Raum und seine Elemente

Montag, 05.05.2008 | 19:30 Uhr | Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln | Eintritt frei | Keine Anmeldung erforderlich | Einlass ab 19:00 Uhr | Eine Veranstaltung des AFR Architektur Forum Rheinland   Von der Antike bis zum Barock herrschte eine klare Trennung von Stadt und Land. Erstes Grün in den Städten gab es in Form von Bauer-, Bürger- und Klöstergärten, die der Eigenversorgung dienten. Die ersten öffentlichen Grünflächen entstanden in Europa im 13.Jahrhundert. Das gemeine Volk ohne Grundbesitz nutzte öffentliche „Volkswiesen“ vor den Stadtmauern zum Spazieren, Treffen, Ausruhen. Der Wiener Prater war beispielsweise so eine „pratum commune“ (öffentliche Wiese), wie auch die Nürnberger Hallerwiesen. In der Renaissance und im Barock wurden Gärten aus rein ästhetischen Gesichtspunkten angelegt. Gärten wurden zu Luxusgütern, die Repräsentationszwecken dienten. Im Barock wurde die Gartenkunst gleichberechtigte Kunstform. Die Macht der Besitzer sollte durch die Ausrichtung der Gärten auf zentrale Punkte, wie Schloss oder Villa verdeutlicht werden. In der Romantik wurde die Natur zum Symbol, zum Spiegel der Welt des „Inneren“. In den Parks wurden Landschaftsbilder romantisch inszeniert. „Natur“ und „freie Landschaft“ wurden zu Sehnsuchtschiffren gegenüber der Welt der Industrialisierung und Urbanisierung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schließlich, in der Hochphase der Industrialisierung und des damit verbundenen enormen Wachstums der Städte wurden Grünflächen weniger aus ästhetischen, denn aus hygienischen und städtebaulichen Gesichtspunkten angelegt. Nach 1900 kam es so u.a. zur Volksparkbewegung; es entstanden Volksparks, Freibäder und später auch Kleingartenanlagen. Sie dienten der Volksgesundheit und sollten dem Bürger einen Ausgleich zum beengten Wohnen und Arbeiten schaffen. Grünplanung war auch ein wesentlicher Bestandteil der Wiederaufbauplanung der Deutschen Städte nach dem 2. Weltkrieg. Die Schuttmengen der zerstörten Städte wurden in neu geschaffene Grünflächen, häufig in der Form von Trümmerbergen, entsorgt und begrünt. Die Ökologiebewegung der 1980er Jahre führte zu einem veränderten gesamtgesellschaftlichen Umweltbewußtsein, infolge dessen sich auch unser Verhältnis zum „ Grün“ grundlegend verändert hat. Ausgehend von der Situation der Modernen Stadt, bei der „Grün“ integraler Bestandteil ist, sollen anhand von drei Kurzreferaten knapp die wichtigsten Entwicklungslinien nach vollzogen werden und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben werden. Frau Dr. Henriette MEYNEN , langjährige stellvertretende Stadtkonservatorin der Stadt Köln , wird anhand des Beispiels der Stadt Kölns zeigen, wie die Grün Bestandteil moderner Stadtplanung wurde. Herr Dr. Johannes BAUER, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Forsten, wird die derzeitige Situation des Grüns in der Stadt: Kosten, Pflege, Nutzen darstellen. Herr Matthias LILL, Garten- und Landschaftsarchitekt, wird über Tendenzen der Landschaftsarchitektur heute referieren und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Garten- und Landschaftsplanung geben. Moderation der Veranstaltung hat Werner HEINEN