Phänomen Brücke – Bauwerk und Bild

07Sep2009

Brücken - Grenze und Verbindung

Montag, 07.09.2009 | 19:30 Uhr | Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln | Eintritt frei | Keine Anmeldung erforderlich | Eine Veranstaltung des AFR Architektur Forum Rheinland Technische Geräte bestimmen unsere moderne Lebenswelt. Sie werden nach ihren Funktionen vom Ingenieur analysiert und konstruiert. Mit ihrer technischen Wirklichkeit, also mit Material, Fertigung, Haltbarkeit etc. ist aber nur die eine Seite ihrer Existenz erfasst. Ihre andere Seite zeigt, wie die technischen Geräte und Gegenstände im Alltag erlebt werden, welchen Bedürfnissen, außer den nützlich-funktionellen, sie Genüge leisten, mit welchen Bedeutsamkeiten sie sich in die Kultur einer Zeit einfügen und diese prägen. Diese zweite Seite der Brücken will dieser Vortrag beleuchten: Brücken sind riskante Gebilde, deren Konstruktion höchste Aufmerksamkeit erfordert, das scheint selbstverständlich. Nicht so selbstverständlich ist die verblüffende Erscheinung, dass die primär nüchternen Sachlagen im Brückenbau bisweilen vom Symbolwert überflügelt werden. Besonders im Blick in die Vergangenheit zeigt sich dem erstaunten Be­trachter, dass nicht Mathematik und Zweckmäßigkeit allein dominierten sondern der Zeitgeist und das kollektiv Unbewusste die Brücke kräftig mit gestaltet haben. An der Brücke über die Drina waren, so Ivo Andric, zwei Konstruktionssysteme beteiligt, zum einen die der soliden Steine und zum anderen die der Erzählungen. In raschen Bildfolgen und einigen episodenhaften literarischen Tiefenbohrungen sollen sich die gefundenen Mosaiksteinchen zum „Bild der Brücke“ zusammenzusetzen. Dabei werden viele Brückenbilder herauskommen. Eine Theorie der Brückensymbolik darf nicht erwartet werden, es kann sie wahrscheinlich gar nicht geben. Mit Prof. Günter Uhlig, BDA a.o., Köln