Architekturüberlieferung in Wirtschaftsarchiven: Bergbauarchiv Bochum und Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv Köln

04Jul2011

Baukunst in Archiven - Gedächtnis der Generationen aus Papier und Bytes

Montag, 04.07.2011 | 19:30 Uhr | Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln | Eintritt frei | Keine Anmeldung erforderlich | Eine Veranstaltung des AFR Architektur Forum Rheinland Auch in Wirtschaftsarchiven finden sich bedeutende baukulturelle Nachlässe. So wurde im Bergbau-Archiv Bochum der Nachlass der Architekten Schupp & Kremmer der Zeche Zollverein und vieler weiterer wichtiger Industruiebauten erschlossen. Fritz Schupp und Martin Kremmer gelten als bedeutendste Architekten für Bergwerksanlagen in Deutschland. Mit der Schachtanlage Zollverein XII in Essen und dem Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar gehören aktuell gleich zwei ihrer Projekte zum UNESCO-Weltkulturerbe. Angesichts des Verlusts der schriftlichen Büroüberlieferung kommt dem zeichnerischen Nachlass der Architekten umso größere Bedeutung zu. Dieser konnte 2002 im Umfang von gut 17.500 Plänen und Zeichnungen in das Bergbau-Archiv beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum übernommen werden. In dem zentralen deutschen Wirtschaftsarchiv für die Branche des Bergbaus erfolgte mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eine modellhafte archivfachliche Bearbeitung. Diese war die Voraussetzung für eine zugleich durchgeführte baugeschichtliche Analyse des Nachlasses in Form einer Dissertation an der RWTH Aachen. Mit dem 1969 gegründeten Bergbau-Archiv verfügt der Bergbau als einziger Industriezweig in Deutschland über ein zentrales Wirtschaftsarchiv. In mehr als 290 Aktenbeständen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart aus nahezu allen deutschsprachigen Revieren des Erzbergbaus sowie des Stein- und Braunkohlenbergbaus ist die Überlieferung von Unternehmen und Zechen, von Verbänden und Institutionen sowie von Nachlässen gesichert. „Der zeichnerische Nachlass der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer - Pflege und Erforschung im Bergbau-Archiv Bochum"
  • Dr. Michael Farrenkopf, Bochum, Leitung Bergbau-Archiv und montan.dok und
  • Kristina Pegels-Hellwig, Doktorandin am Bergbau-Archiv Bochum
Der zweite Vortrag stellt Rheinische Architekturquellen in Unternehmensarchiven anhand der Überlieferung in der `Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln´ dar. Hierbei werden die Bestände und die Arbeit des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs zu Köln vorgestellt, zu denen Pläne der Gute-Hoffnungshütte Oberhausen (u.a. der Kölner Rhein brücken), der Bautenbestand der Deutz AG oder der Nachlass des Baugutachters A. L. Wahl gehören. Das RWWA ist Rettungsstation für historisch bedeutendes Plan- und Schriftgut der Wirtschaft aus dem Rheinland. Dieses Archivgut wird durch das RWWA gesichert, erschlossen und der Forschung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist das RWWA eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung, die eigene Forschungen zur Kammer-, Verbands- sowie Unternehmens- und Unternehmergeschichte betreibt und Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, u. a. zu den Universitäten des Rheinlandes pflegt. „Rheinische Architekturquellen in Unternehmensarchiven anhand der Überlieferung in der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln"
  • Dr. Ulrich Soénius, Köln, Direktor RWWA Köln, Vorstand AFR
Weitere Informationen unter:
  • http://www.montandok.de
  • http://www.archive.nrw.de/Wirtschaftsarchive/RWWAKoeln/index.html
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinisch-Westf%C3%A4lisches_Wirtschaftsarchiv