
Häuser von gestern für die Stadt von morgen? – Foto: Jörg Beste |
Wenn Gebäude aus der Nutzung fallen oder einfach nicht mehr zeitgemäss funktionieren, passen diese häufig nicht zu aktuellen Nutzungsansprüchen. Abriss und Neubau waren und sind meist die nahezu unweigerliche Folge.
Allerdings wird der Blickwinkel der Projektentwicklung inzwischen hin und wieder umgedreht, indem für zur Verfügung stehende Gebäude nach passenden neuen Nutzungen gesucht wird.
Hier können bspw. Erfahrungen aus der Denkmalpflege helfen, auch mit nicht-denkmalgeschützten Baubeständen erhaltend und weiterentwickelnd umzugehen.
Wie Bestände von gestern für die Stadt von morgen weiter genutzt werden können, warum das ökologisch und ökonomisch richtig ist und welche Schwierigkeiten dabei überwunden werden müssen, wird aus der Sicht von Nachhaltigkeitskriterien (z.B. ESG-Richtlinien), der Erfahrung von Architekten und der Projektentwicklung referiert und diskutiert.
Einfürung in das Thema und Moderation:
> Peter Berner, Vorsitzender AFR
Referierende:
> Jannick Höper, Geschäftsführer ListEco/Nachhaltigkeitsexperten, Köln
> Caspar Schmitz-Morkramer, caspar. Architekten, Köln
Gespräch mit den Referierenden und
> Dr. Markus Wiedemann, Direktor ArtInvest, Köln (angefragt)
Veranstaltung am Montag, 04. September 2023 19:30 Uhr im Domforum Köln,
Domkloster 3, gegenüber Dom-Westportal
Eintritt frei
Ab 04.09.23 findet der zweite Teil der AFR-Veranstaltungsreihe
>> Wat fott es es fott – Wieviel Bestand hat der Bestand? <<
wieder montags um 19:30 Uhr im Domforum Köln statt:
> 04.09.23: ‚Häuser von Gestern für die Stadt von Morgen‘ –
Projektentwicklung aus dem Bestand
> 06.11.23: Wat soll dä Quatsch? – Wo bleibt die „Um-Bauordnung“?
> 04.12.23: Wat fott es es fott – Wieviel Bestand hat der Bestand?
Abschlussveranstaltung
Der Flyer zu den Veranstaltungen des zweitenTeil der Veranstaltungsreihe
kann hier herunter geladen werden:
AFR-Flyer 09-12 2023
Der zweite Teil des AFR-Jahresprogramms 2023 wird gefördert von:


Was sich beim Umgang mit dem Einzelbestand bereits als schwierig genug darstellt, gilt in gesteigertem Maß für Ensembles und größere Bestände.
In Bergisch Gladbach wird nun unter dem Motto ‚Die Stadt ist schon gebaut‘ die Öffnung und Integration des 36 ha großen Geländes der ehemaligen Papierfabrik Zanders in das umgebende Stadtgefüge als ein großes Stadtentwicklungsgebiet mit radikaler Bestandsorientierung geplant. Städtebauliche Leitideen sind dabei die Mischung von Nutzungen, die Wiederverwendung von Materialien und Gebäuden sowie die klimagerechte und urbane Reaktivierung des Areals. Das Projekt wird im Rahmen des Strukturprogramms REGIONALE 2025 qualifiziert.
Dieses im Anspruch in der Region bisher singuläre Projekt wird von Beteiligten vorgestellt und als Labor für weitere Entwicklungen diskutiert.
Einfürung in das Thema und Moderation:
> Peter Berner / Jörg Beste, Vorsitzender / Geschäftsführer AFR
Referierende:
> Bart Brands, Karres en Brands ontwerpbureau, Hilversum NL
> Milan Prinz, Projektgruppe Zanders-Areal, Bergisch-Gladbach
Gespräch mit Referierenden und
> Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer REGIONALE 2025 Agentur
> Udo Krause, Leiter Projektgruppe Zanders-Areal, Bergisch-Gladbach
Veranstaltung am Montag, 05. Juni 2023 19:30 Uhr im Domforum Köln,
Domkloster 3, gegenüber Dom-Westportal
Eintritt frei, hier kostenlos anmelden
Partnerveranstaltung mit dem hdak – Haus der Architektur Köln:
> ReThinking Zanders – Studierende denken Stadt <
Die. 13.06. 19:00 hdak-Kubus Josef-Haubrich-Hof

Weiterbauen in Köln-Nippes – Foto: Jörg Beste |
Jahrzehntelang prägte der von jeglichen Zwängen befreite Neubau das Idealbild genialer Architektur. Mit den Bauaufgaben der Innenentwicklung in fertig gebauten Städten und demTrend zur Weiternutzung bestehender Gebäudestrukturen und Materialien, entwickelt sich nun eine neue Sicht auf Kreativität und Gestaltung. Somit entstehen neue Sichtweisen auf Ästhetik und Qualitäten, die Weiterbauen als Herausforderung mit anderen Gestaltungshaltungen ausloten: Kontraste, Gebrauchsspuren und Zeitschichten werden zu neuen Einheiten weiterentwickelt. Kontext wird stärker einbezogen – in der Einfügung oder im Kontrast.
Welche unterschiedlichen Herangehensweisen und Haltungen gibt es hierzu?
Werden veränderte Bauaufgaben und Gestaltungshandeln inzwischen in Architektur und ihrer Vermittlung ausreichend wahrgenommen? Und wird der kreative Umgang mit Bestand und Kontext an den Hochschulen kommenden Generationen von Architekt:innen bereits adäquat vermittelt?
Einfürung in das Thema und Moderation:
> Jörg Beste / Gudrun Schmitz, Geschäftsführer / Vorstand AFR
Referierende:
> Anne-Julchen Bernhardt, BeL Sozietät für Architektur, Köln, Professur RWTH Aachen
> Björn Martenson, Büro Amunt, Aachen, Professur Hochschule München
Gespräch mit Referierenden und Publikum
Veranstaltung am Montag, 08. Mai 2023 19:30 Uhr im Domforum Köln,
Domkloster 3, gegenüber Dom-Westportal, Eintritt frei

„Verdämmt und zugenäht“: Umgang mit erhaltenswertem Baubestand – Foto: Daniel Lohmann |
Auch unser Gebäudebestand befindet sich in einer Zeitenwende. Er prägt als baukulturelles Erbe unsere Umwelt, unterliegt aber auch den öffentlichen und privaten Anforderungen an Energieeffizienz. Gerade für die ‚besonders erhaltenswerte Bausubstanz‘ besteht daher ein Konflikt, mehr noch als für unsere weniger strittigen Denkmäler: Welche Rolle kann er beim Erreichen der Klimaneutralitätsziele im Bausektor spielen? Wer entscheidet wie darüber, was erhaltenswert ist, und in wessen Zuständigkeit liegt diese Gruppe von Bauten? Wie sind rechtliche Rahmenbedingungen, Definitionen und Anforderungen im Umgang mit dem (besonders) erhaltenswerten Bestand?
Vor dem Hintergrund praktischer Erfahrungen, politischem Engagement und wissenschaftlicher Fragestellungen wird der „erhaltenswerte Gebäudebestand“ im Spannungsfeld zwischen baukulturellem Erhalt und dem Erreichen der Klimaneutralitätsziele in einem Impulsvortrag und einer anschließenden Gesprächsrunde erörtert.
In Kooperation mit: Technische Hochschule Köln, Fakultät für Architektur
Einfürung in das Thema und Moderation:
> Prof. Dr. Daniel Lohmann, TH Köln, Vorstand AFR
Referentin:
> Nicola Halder-Hass, Kunsthistorikerin, Immobilienökonomin, Berlin
Diskussion mit der Referentin und
> Prof. Thorsten Burgmer, TH Köln
> Stephan Gudewer, Stadtplaner, Architekt, Bochum
Veranstaltung am Montag, 17. April, 19:30 Uhr im Domforum Köln,
Domkloster 3, gegenüber Dom-Westportal, Eintritt frei

Spolien-Säulen Aachener Dom – Foto: Jörg Beste |
Mit dem Jahresprogramm 2023 beschäftigt sich das AFR aus seiner ‚rheinischen Sicht‘ mit der aktuellen Fragestellung nach Weiterentwicklung und Weiternutzung des vorhandenen Baubestands. Dieses Mal an einem Abend mit zwei Dombaumeistern, zuständig für zwei rheinische Welterbestätten:
Die aktuelle Diskussion über eine erleichterte Weiterverwendung von Bauteilen und Materialien beim Bauen unter dem Begriff des ‚urban mining‘ – also u. a. der Blickwinkel auf die gebaute Stadt als Materialbestand – hat historische Vorbilder.
Bis weit ins Mittelalter mussten nach Köln kaum Steine für den Hausbau geliefert werden, die Stadt lebte und arbeitete noch mit dem vorhandenen Baumaterial der antiken Bauten.
Im Aachener Dom wurden im 8./9. Jh. antike Säulen (‚Spolien‘) aus Italien eingebaut, die unter Napoleon ausgebaut und im Pariser Louvre eingebaut wurden, von wo die meisten inzwischen wieder zurück kamen, um erneut in Aachen platziert zu werden. Aber auch an vielen anderen historischen Bauten sind Bauteile selbstverständlich wiederverwendet worden.
Was kann von der pragmatischen Weiternutzung historischer Materialien und Bauteile
für unser heutiges Bauen gelernt werden? Wie können wir Bauwerke so bauen, dass
sie einfach zu recyceln sind? Wo bleiben die ’second-hand-Baumärkte‘?
In Kooperation mit: Dombauhütte Köln
Einfürung in das Thema:
> Peter Füssenich, Dombaumeister Kölner Dom, Vorstand AFR
Referent:
> Dr. Jan Richarz, seit Februar 2023 Dombaumeister Aachener Dom
Diskussion mit den Referenten

Trier, Konstatinbasilika – Nutzungsgeschichte seit 4. Jh n. Chr. – Foto: Jörg Beste
Mit dem Jahresprogramm 2023 beschäftigt sich das AFR aus seiner ‚rheinischen Sicht‘ mit der aktuellen Fragestellung nach Weiterentwicklung und Weiternutzung des vorhandenen Baubestands:
Warum findet unser modernes Leben zu einem großen Teil in alten Bauwerken statt? Zum einen ist die Erstellung von Gebäuden schon immer mit einem hohen Aufwand an Ressourcen und Finanzen verbunden. Seit einigen Jahrzehnten kommt hierzu noch der Denkmalschutz als Ausdruck des heutigen Bewusstseins für baukulturelles Erbe.
Aber das Weiternutzen von Gebäuden und Baumaterialien hat darüber hinaus noch ganz andere Wurzeln und Motive. So lässt sich die menschliche Kulturgeschichte auch als Weiternutzungsgeschichte von Architektur erzählen – und mitunter auch als Geschichte von Nutzungsverweigerungen. Wer sich in die Tradition von Vorgängern stellt, behält deren Bauten oder zumindest Teile davon. Wer den Bruch inszeniert, reisst ab und baut neu. Der Konstantinsbogen in Rom und der Palast der Republik in Berlin sind nur zwei beredte Beispiele. Die Wechselspiele zwischen Moscheen und christlichen Kirchen sind bekannt, und das heutige Außenministerium in Berlin hat schon mindestens fünf „Systemwechsel“ erlebt.
Neben den inhaltlichen Aspekten stellte sich allerdings schon immer die Ressourcenfrage: Und gerade heutzutage können wir uns das Neubauen mit immer mehr Sand, Kies, Beton, Metall und Glas nicht nur ökologisch gesehen eigentlich schon lange nicht mehr leisten.
Es lohnt also, einen historischen Blick auf das gegenwärtig gebotene Weiternutzen zu werfen!
Einfürung in das Thema:
> Dr. Martin Bredenbeck, Vorstand Architektur Forum Rheinland
Referenten:
> Dr. Thomas Otten, Leiter MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier
> Prof. Dr. Daniel Lohmann, TH Köln, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege
Diskussion mit den Referenten, Moderation:
> Dr. Martin Bredenbeck
Das Jahresprogramm 2023 des Architektur Forum Rheinland:
>> Wat fott es es fott – Wieviel Bestand hat der Bestand? <<
Mit dem Jahresprogramm 2023 beschäftigt sich das AFR aus seiner ‚rheinischen Sicht‘ mit der aktuellen Fragestellung nach Weiterentwicklung und Weiternutzung des vorhandenen Baubestands.
Angesichts einer neu erkannten Wertigkeit von nutzbarer, bereits eingesetzter Energie für Baustoffe, Bauteile und ganze Gebäudebestände wird aktuell von vielen Seiten ein Umdenken beim Planen und Bauen gefordert.
Hierzu sollen im Laufe des Jahresprogramms verschiedene Aspekte diskutiert werden:
Erkenntnisse aus der historischen Haltung, Gebäude oder einzelne Bauteile („Spolien“) um- und weiter zu nutzen; was den Wert von so genanntem „erhaltenswertem Baubestand“ ausmacht und wie man ihn definieren kann; wie größere Bestände, aber auch einzelne Gebäude weiter entwickelt und genutzt werden können; wie das ‚Weiterbauen‘ die architektonische Ästhetik verändert; und wie unsere Regelungen, Normen und Standards hierfür angepasst werden müssen.
Die Stadt ist schon gebaut. Wie können wir Gebäude von Gestern sinnvoll für unsere
Anforderungen von Morgen nutzen?
Veranstaltungstermine des AFR-Jahresprogramms 2023 – Teil I:
> 06.02.23 | Et kütt wie et kütt – Geschichte der Weiternutzung
> 13.03.23 | Bruche mer nit, fott domet? – Spolien und urban mining
> 17.04.23 | Nix bliev wie et wor – Erhaltenswerter Baubestand
> 08.05.23 | Wat wellste maache? – Die Ästhetik des Weiterbauens
Montags 19:30 – 21:30 Uhr im Domforum Köln.
Download Veranstaltungsflyer:
230215-AFR-Flyer-02-05.pdf (0 Downloads)
Änderungen vorbehalten – Termine, Orte und Teilnahmebedingungen
können sich kurzfristig ändern.
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