In aktuellen Statistiken wird dem Rheinland als einziger Region Nordrhein-Westfalens ein starkes Wachstum prognostiziert. Das statistische Landesamt IT.NRW sagt der Millionenstadt Köln bis zum Jahr 2030 sogar ein Wachstumspotential von über 10 % voraus. Sollte dies zutreffen und realisiert werden, müsste innerhalb von 18 Jahren eine weitere Großstadt von 100.000 Einwohnern in Köln Platz finden – mit der entsprechenden Infrastruktur und vor allem – mit dem entsprechenden Wohnraum.
Das Jahresprogramm 2013 widmet sich angesichts der besonderen Situation des Rheinlandes als Wachstumsregion in einem insgesamt schrumpfenden Bundesland dem Themenspektrum „Wohnen und Stadtentwicklung in der wachsenden Region“. Unter dem Thema “Wohngebiet Rheinland – wo wachsen, wie wohnen?” wird sich das AFR mit der Geschichte und Typologie des städtischen Wohnens, den Chancen und Herausforderungen des Wachstums unserer Region und möglichen Strategien hierfür beschäftigen. Dabei sollen u. a. Verweise auf vergangene Wachstumsphasen des 19. Jahrhunderts oder der 1920er Jahre Anknüpfungspunkte für die Diskussionen sein. Anlässe hierfür sind – neben dem hundertjährigen Bestehen der Kölner GAG und 25 Jahren Nachnutzung des Stollwerkgeländes als ein Beispiel innerstädtischen sozialen Wohnungsbaus als Konversion – der Umgang mit einem prognostizierten Wachstumsdruck und der Eurokrisen-Immobilieneuphorie.
Köln und die Region brauchen einen öffentlichen Diskurs über die weitere Entwicklung, unter anderem mit den Fragen: Wie stark wollen und können wir wachsen? Wo und wie wollen wir zukünftig wohnen? Wer kann noch in den Städten wohnen? Wie können wir auf die Anforderungen regional abgestimmt reagieren? Kann diesem Wachstum nur mit Innenentwicklung begegnet werden oder müssen auch ganz neue Stadtteile geplant werden? Wie können der Wohnraum bezahlbar und die Quartiere lebenswert gehalten werden?
Mit den Veranstaltungen möchte das Architektur Forum Rheinland der interessierten Bürgerschaft die Möglichkeit geben, sich über die historischen und aktuellen Zusammenhänge zu informieren und an der Diskussion über die Zukunft der Region zu beteiligen.